75 Jahre vLw – verlässlicher Kooperationspartner und starker Akteur in vielen Netzwerken

Eröffnungsrede des Landesvorsitzenden am 16. September 2022 in Neuss

Lieber Herr Hegermann, vielen Dank für Ihre freundliche Einleitung. Es ist sehr schön, dass Sie heute den Vormittag für uns moderieren werden.

Sehr verehrte Frau Ministerin,
sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,
sehr geschätzte Gäste,
liebe Kolleginnen und Kollegen!

Im Namen des gesamten Vorstands begrüße ich Sie alle ganz herzlich und freue mich sehr, dass Sie den 75. Geburtstag des vLw heute mit uns in Neuss feiern.

© Klemens Walters

Hilmar von Zedlitz-Neukirch eröffnet den Jubiläums­delegiertentag (Foto: Klemens Walters)

Der vLw hat in den letzten 75 Jahren eindrucksvoll bewiesen, dass er als Gewerkschaft und Berufsverband immer die Sachthemen in den Mittelpunkt stellt und so die knapp 400 Berufskollegs mit ca. 27.000 Lehrkräften nachhaltig unterstützen konnte.

Dieser Auftrag ist auch für unseren Jubiläumsdelegiertentag die Prämisse: Wir wollen heute Vormittag den Blick auf die Leistungen unserer Kolleginnen und Kollegen in den Berufskollegs werfen, die dort alljährlich rund 510.000 Jugend­lichen und jungen Erwachsenen berufliche Chancen, teilweise auch für die nicht so geraden Bildungswege, eröffnen.

Der vLw begrüßt es sehr, dass die schwarz-grüne Landes­regierung die berufliche Bildung in NRW weiter stärken will.

© Michael Holm

Tom Hegermann moderiert den Jubiläumsdelegiertentag (Foto: Michael Holm)

Im Namen des vLw freue ich mich sehr, Sie, sehr geehrte Frau Ministerin Feller, heute als oberste Dienstherrin und als Festrednerin zu begrüßen.

© Michael Holm

Ministerin Dorothee Feller als Festrednerin (Foto: Michael Holm)

Im Frühjahr hat Ihre Amtsvorgängerin Frau Gebauer die Ergebnisse einer Studie unter Leitung von Prof. Euler vorgestellt, in der die Berufskollegs mit drei Schlagworten zutreffend charakterisiert werden:

  • Vielfalt: Die Berufskollegs mit rund 1/3 aller Sek. II-Schülerinnen und Schüler in NRW sind so heterogen wie unsere Gesellschaft. Ihr breites Bildungsangebot umfasst vielfältige Berufs- und alle Schulabschlüsse.
  • Vernetzung: Die Berufskollegs sind als Partner die ­Motoren für soziale und ökonomische Entwicklung in der Region.
  • Agilität: Dank der Nähe zum Arbeitsmarkt passen Berufskollegs kontinuierlich ihre Angebote an und stärken die Fachkräftesicherung vor Ort.

Um diese Aufgaben zu erfüllen, benötigen die Berufskollegs Personal- und Sachressourcen sowie einen geeigneten Rechtsrahmen, der den Berufskollegs und ihren Lehrkräften Rechtssicherheit und Gestaltungsfreiheit gibt. Hierzu gebe ich drei Beispiele für die Dimensionen der Vielfalt:

  • Die zusätzlichen 750 Stellen für Berufskollegs im Haushalt 2022 waren ein wichtiges Signal, das der Landtag gegeben hat. Da ist noch Luft nach oben, z. B. bei multiprofessionellen Teams und kleineren Klassen.
  • Das Thema Unterrichtsversorgung hat auch bei uns eine hohe Priorität. Sie umfasst u. a. neue Wege in der Lehreraus- und -fortbildung, die den vielfältigen Lehrkräfte­bedarf im Berufskolleg angemessen berücksichtigt.
  • Der Entwurf der neuen Distanzunterrichtsverordnung ist ein weiteres Signal, um Unterricht und Schule konsequent weiterzuentwickeln. Aber auch hier gilt: Gestaltungsfreiheit ist gut, aber konkrete Leitplanken müssen sie flankieren und so allen Beteiligten Rechtssicherheit geben.

Dies wollen wir mit Ihnen als Vertreterin der Exekutive und mit den Repräsentanten der Legislative in enger, vertrauensvoller Kooperation umsetzen.

Als Mitglieder des Landtags und schulpolitische Sprecherinnen bzw. Sprecher ihrer Parteien darf ich herzlich begrüßen:

  • Frau Claudia Schlottmann für die CDU,
  • Frau Lena Zingsheim-Zobel für B90/Die Grünen und
  • Herrn Jochen Ott für die SPD.

© Michael Holm

Stephanie Pudenz (MSB), Oliver Bals (MSB), MdL Claudia Schlottmann, MdL Jochen Ott und Roland Staude (dbb NRW) und weitere Ehrengäste (Foto: Michael Holm)

Stellvertretend für unsere Gesprächspartnerinnen und -partner heiße ich aus dem Ministerium und QUA-LiS herzlich willkommen:

  • Herrn Oliver Bals als Abteilungsleiter für Schul- und Dienstrecht,
  • Frau Stephanie Pudenz als Leiterin der Gruppe 31 und
  • Frau Ute Wohlgemuth als Leiterin des Referats 313 sowie
  • Frau Birigit Kreitz als Vertreterin von QUA-LiS NRW.

Aus den oberen Schulaufsichtsbehörden begrüße ich herzlich:

  • Frau Claudia Eikmann (aus Detmold),
  • Frau Mabel Rickes und Herrn Detlef Sandmann (aus Arnsberg) sowie
  • Frau Christiane Gerhards (aus Düsseldorf).

 Berufsbildung ist seit über 75 Jahren weder auf ein Bundesland noch grundsätzlich auf eine rein schulische Ausbildung beschränkt. 

„Berufsbildung ist ein Schlüssel zur Persönlichkeitsentwicklung, zur gesellschaftlichen Teilhabe sowie zur Sicherung der Beschäftigungs- und Wettbewerbsfähigkeit.“ Diese Aussage stammt aus dem Leitbild des Bundesinstituts für Berufsbildung und beschreibt den Auftrag des BiBB: 

  • die Zukunftsaufgaben der Berufsbildung zu identifizieren, 
  • Innovationen in der nationalen wie internationalen Berufsbildung zu fördern
  • und neue praxisorientierte Lösungsvorschläge für die berufliche Aus- und Weiterbildung zu entwickeln.

Dies sieht auch der vLw als seinen bildungspolitischen Auftrag. Ich freue mich, den Präsidenten des Bundesinstituts für Berufsbildung, Herrn Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, willkommen zu heißen. Wir sind gespannt auf Ihre Beiträge in der Podiumsdiskussion.

Das Qualitätsprodukt „Duale Ausbildung“ erfordert – neben der konzeptionellen und institutionellen Arbeit auf Bundesebene – die enge Zusammenarbeit der Unternehmen und Berufskollegs vor Ort. Dank der engen Vernetzung und der hohen Agilität sichern unsere Berufskollegs als duale Partner den Fachkräftenachwuchs. 

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Prof. Friedrich Esser (BiBB) und Klaus Bourdick (IHK NRW)  (Foto: Michael Holm)

Für diese Aufgabe benötigen Berufskollegs:

  • eine geeignete schulische Infrastruktur mit mind. einer Gigabit-Anbindung, ausreichender WLAN- und Hardwareausstattung – unabhängig von der Finanzkraft des Schulträgers,
  • eine Möglichkeit zum Einsatz professioneller, in der Wirtschaft üblicher Lernmanagementsysteme und professioneller Anwendungssoftware,
  • eine systematische Entwicklung von „Blended Learning“-Modulen und
  • einen Wegfall bürokratischer Hürden bei der Bildung von Berufsschulklassen (wie z. B. die 16er-Regelung). 

Auf Landesebene ist der vLw – wie auch unsere Berufs­kollegs vor Ort – in einem intensiven Dialog mit unserem dualen Partner, und dies bereits seit vielen Jahren, u. a. in persona von 

  • Herrn Klaus Bourdick als Federführer Bildung und Fachkräfte der IHK NRW und Geschäftsführer der IHK Arnsberg.

Seien Sie herzlich willkommen – und, sehr geehrter Herr Bourdick, wir freuen uns auf den weiteren Dialog mit Ihnen, auch gleich auf dem Podium.

Der vLw ist seit 75 Jahren Berufsverband und Gewerkschaft. Gute Bildungsarbeit braucht einen verbindlichen Rechtsrahmen und eine zielorientierte Interessenvertretung auf allen Ebenen. Rechtsthemen, wie z. B. Besoldungs-, Dienst- und bundesweites Tarifrecht, können für unsere Kolleginnen und Kollegen nur im Verbund mit unserem Bundesverband BvLB, dem nordrhein-westfälischen Dachverband dbb, dem Netzwerk NRWL und den übrigen Lehrerverbänden geklärt werden.

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Pankraz Männlein vertritt mit Andreas Hilgenberg den BvLB  (Foto: Michael Holm)

Ich freue mich sehr, heute zu begrüßen:

  • Herrn Pankraz Männlein als Vorsitzenden unseres Bundesverbandes BvLB,
  • Herrn Roland Staude als Landesvorsitzenden des dbb NRW,
  • Herrn Patrick Albrecht als Präsidiumsmitglied des NRWL,
  • Herrn Michael Suermann als Vorsitzenden unseres Schwesterverbandes vlbs,
  • Herrn Sven Christoffer als Vorsitzenden von lehrer nrw,
  • Herrn Ulrich Martin als stellv. Landesvorsitzenden des Philologenverbandes,
  • Frau Wiebke Poth als stellv. Vorsitzende des VBE NRW und
  • Herrn Detlev Kühn, den Vorsitzenden des Hauptpersonalrats Berufskollegs im Schulministerium.

© Michael Holm

Die Gäste der dbb Lehrerverbände: Von rechts: Michael Suermann (vlbs), Sven Christoffer (lehrer nrw), Wiebke Poth (VBE NRW), ­Patrick Albrecht (NRWL), Ulrich Martin (PhV NRW) und Detlef Kühn (HPR) (Foto: Michael Holm)

Des Weiteren heiße ich gerne unsere weiteren Koopera­tionspartner aus Gesellschaft, Kirche und Universitäten ­willkommen:

  • Frau Sylvia Hüls vom Bündnis Ökonomische Bildung,
  • Pfarrer Rainer Pauschert für die Ev. Kirche im Rheinland,
  • Herrn Andre Niewöhner vom Netzwerk „Sicher im Dienst“,
  • Herrn Andreas Wilke als Geschäftsführer des Wilke-Verlags,
  • aus den Universitäten Herrn Prof. Karim Fereidooni, auf dessen Vortrag wir uns gleich freuen dürfen.

„Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele“, hat Friedrich Wilhelm Raiffeisen vor über 150 Jahren gesagt. Seit über 75 Jahren lebt der vLw von dem starken Engagement seiner ehrenamtlichen Funktionsträgerinnen und -träger auf allen Ebenen. Sie alle haben den vLw erst stark gemacht.

Im Namen des Vorstands danke ich Ihnen, liebe Delegierte und Mitglieder, persönlich und stellvertretend für Ihre Vorgängerinnen und Vorgänger für den enormen Einsatz und die Erfolge. Ihnen allen und insbesondere den vielen anwesenden ehemaligen Funktionsträgerinnen und -träger ein herzliches Willkommen.

Stellvertretend für Sie begrüße ich namentlich:

  • die ehemaligen Landesvorsitzenden Elke Vormfenne, Hermann Hansis, Helmut Peek und Winfried Schwarberg 
  • sowie Wolfgang Kehl als ehemaligen Bundesvorsitzenden.

© Klemens Walters

Die ehemaligen Landesvorsitzenden: Elke Vormfenne, Prof. ­Hermann Hansis, Helmut Peek, Winfried Schwarberg und der ehemalige ­Bundesvorsitzende Dr. Wolfgang Kehl (Foto: Klemens Walters)

Sehr verehrte Gäste, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, Begrüßungslisten haben die Eigenschaft, nie vollständig zu sein. Sofern mir ein Fauxpas unterlaufen sein sollte, sehen Sie mir dies bitte nach. Sie alle sind uns herzlich willkommen.

Ganz besonders bedanke ich mich für die vielen Glückwünsche und wertschätzenden Grußworte, die wir von Ihnen erhalten haben und gerne als Videobotschaften ab morgen auf unserer Homepage veröffentlichen werden.

Nun sind wir alle gespannt auf Ihre Beiträge, Frau Ministerin und Herr Prof. Dr. Fereidooni, sowie ein interessantes Podium. Ich wünsche uns allen einen kurzweiligen Vormittag und übergebe nun an unseren Moderator Herrn Tom Hegermann.

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Hilmar von Zedlitz-Neukirch

Landesvorsitzender

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