Aus der Praxis – ausgewählte Beispiele für die Vielfalt der Fachschulen 1

Im Folgenden werden mehrere Fachschulen aus Nordrhein-Westfalen beispielhaft für die Vielfalt des Fachschulangebotes vorgestellt:

Die Fachschule für Wirtschaft am Berufskolleg an der Lindenstraße in Köln

Am Berufskolleg an der Lindenstraße in Köln haben Studierende die Möglichkeit, sich neben der beruflichen Tätigkeit über sieben Semester weiterzubilden. Der Unterricht findet montags und mittwochs abends und 14-täglich samstags statt. Den Absolventinnen und Absolventen kann man durchaus bescheinigen, mit einer gehörigen Portion an Durchhaltevermögen ausgestattet zu sein, da es sich schließlich um einen Präsenzbildungsgang handelt, und jede und jeder, die und der sich schon einmal nebenberuflich weitergebildet hat, kann sich vorstellen, welche Belastung dies für diesen Zeitraum bedeutet.

Mit erfolgreichem Abschluss können die Absolventinnen und Absolventen potenziellen Arbeitgebern somit schon mal glaubhaft versichern, dass sie auch extremen Belastungen gewachsen sind.

Darüber hinaus, und das ist natürlich die vorrangige Absicht des Studiengangs, lernen die Studierenden betriebswirtschaftliche Inhalte kennen, die sie für Führungspositionen qualifizieren.

Am Berufskolleg an der Lindenstraße wird das Studium in zwei Fachrichtungen angeboten. Die Fachrichtung BWL ist offen für alle, die eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen haben. Die Studierenden können hier noch zwischen den beiden Schwerpunkten Absatz- und Personalwirtschaft wählen. Die Fachrichtung Wohnungswirtschaft und Realkredit richtet sich gezielt an Immobilienkaufleute. In dieser Fachrichtung haben die Studierenden darüber hinaus die Möglichkeit, schon nach 3,5 Semestern die externe Prüfung Immobilienfachwirt/-in bei der IHK zu absolvieren. Diese sehr anspruchsvolle Prüfung in 6 Handlungsbereichen befähigt die Absolventinnen und Absolventen, sehr tiefgehende Fragen im operativen Tagesgeschäft von Immobilienunternehmen zu bewältigen.

Am Ende des Bildungsgangs absolvieren die Studierenden die Prüfung zum/zur Staatlich geprüften Betriebswirt/-in / Bachelor Professional in Wirtschaft. Betriebswirte sind strategischer ausgerichtet als Fachwirte, sodass es den Absolventinnen und Absolventen möglich ist, grundlegende unternehmerische Entscheidungen mithilfe eines betriebswirtschaftlichen Instrumentariums begründet zu treffen. Ein wichtiges Element auf dem Weg zu diesem Ziel ist eine Projektarbeit, die die Studierenden in der Oberstufe über einen sechsmonatigen Zeitraum anfertigen. Die Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass ein reales unternehmerisches Problem für ein Unternehmen gelöst werden muss. Einige ausgewählte Beispiele sollen dies verdeutlichen:

  • Aufbau einer Unternehmensberatung im Kernbereich Immobilienverkauf
  • Smart Living – Bedürfnisse und Entwicklungen als immobilienwirtschaftliche Auswirkung des Megatrends
    Digitalisierung
  • Aufbau eines Employer Branding für die Konzeptionierung einer Social-Media-Recruiting-Strategie für
    Auszubildende im SHK-Handwerk

Mit der langjährigen Erfahrung, die das Berufskolleg an der Lindenstraße in der Fachschule gesammelt hat, können wir sagen, dass es sich bei den Studierenden in der Regel um sehr engagierte, interessierte und neugierige Menschen handelt, vor deren Leistung wir immer auch unseren Hut ziehen. Im Gegenzug freuen wir uns über die vielen positiven Rückmeldungen, die wir häufig von ehemaligen Absolventinnen und Absolventen oft auch erst nach Jahren erhalten. Dieses Feedback bestärkt uns darin, das Angebot an der Fachschule beizubehalten und inhaltlich den sich stetig wandelnden betriebswirtschaftlichen Inhalten anzupassen.

Mehr Menschen für eine berufliche Bildung zu begeistern, ist ein Ziel des BMBF. Exzellenz sei nicht nur eine Frage der Hochschulen, sondern auch der beruflichen Bildung, heißt es seitens der Politik. Vor dem Hintergrund des immensen Fachkräftemangels würden wir uns freuen, wenn die Politik auch die noch vorhandenen Hürden beseitigt, um Chancengleichheit zwischen den akademisch und beruflich Weitergebildeten herzustellen.

Statements von ehemaligen Studierenden:

 

Larissa Weber, Abschluss 2022:

„Die Fortbildung am BkaL war das beste Lernformat, welches ich für mich auswählen konnte. Zum einen, weil dieselben Studieninhalte wie an der Universität durchgearbeitet werden, allerdings in einem Klassen-/Schulsystem und mit geringen Studiengebühren. Zum anderen, weil mich die Lehrkräfte nicht nur fachlich, sondern auch persönlich unterstützt haben. Sie halfen mir, mit persönlichem und privatem Druck besser umzugehen. Das Lehrkräfte-Studenten-Verhältnis war stets auf Augenhöhe und noch heute stehe ich gerne im Austausch mit meinen ehemaligen Lehrkräften des BkaL.“

 

Moritz Heimann, Abschluss 2023:

„Als ehemaliger Schüler des Berufskollegs an der Lindenstraße möchte ich gerne meine außerordentlich positive Erfahrung der letzten sechs Jahre teilen. Das BkaL bot mir eine durchaus einzigartige Lernumgebung und eine solide Grundlage für meine berufliche Zukunft in der Immobilienbranche. Während meiner Zeit am BkaL konnte ich eine breite Palette von fachlichen Fähigkeiten entwickeln, die mich im Berufsalltag optimal unterstützen. Die praxisorientierte Ausbildung und Weiterbildung hat mir ermöglicht, theoretisches Wissen in realen Situationen anzuwenden und mich so auf die alltäglichen Herausforderungen des Berufes vorzubereiten. Besonders beeindruckt hat mich die Vielfalt der Ausbildung. Egal ob kaufmännische Fächer oder soziale Kompetenzen – das Berufskolleg bot mir ein stets rundes Konzept an Möglichkeiten, um meine Interessen und Talente zu erkennen und frei zu entfalten. Neben der fachlichen Ausbildung möchte ich auch die Unterstützung und das Engagement der Lehrkräfte einmal deutlich hervorheben. Sie waren immer bereit, uns Schülerinnen und Schüler individuell zu unterstützen und uns bei unseren manchmal doch sehr persönlichen Zielen zu begleiten. Ihre Fachkompetenz und ihre Leidenschaft haben einen nicht unerheblichen Beitrag zu meinem bisherigen Werdegang geleistet. Nicht zuletzt habe ich am BkaL auch viele persönlich wertvolle Freundschaften geschlossen und ein starkes berufliches Netzwerk aufgebaut. Die gemeinsamen Projekte in der Aus- und Weiterbildung haben nicht nur meine sozialen Fähigkeiten gestärkt, sondern auch meine persönliche Entwicklung gefördert. Alles in allem kann ich sagen, dass meine Zeit am BkaL eine absolut bereichernde Erfahrung war. Ich bin dankbar für die umfassende Ausbildung, die ich erhalten habe, und würde mich glücklich schätzen, wenn mehr Menschen diese Erfahrung machen können.“

Karl Diel und Thomas Glowacki
Ortsverband Köln III

(Foto: Thomas Glowacki, Sandra Kniese und Karl Diel)

 

Die drei Fachschulen am Berufskolleg Bachstraße in Düsseldorf

Fachschule für Tourismus

Die Düsseldorfer Fachschule für Tourismus bietet seit über 20 Jahren eine qualifizierte Weiterbildung im Tourismus an, um auf anspruchsvolle Aufgaben im Management der Tourismusbetriebe vorzubereiten. Sie ist eine Fachrichtung der bekannten Fachschule für Wirtschaft; somit bestimmen betriebswirtschaftliche Schwerpunkte zusammen mit den Fremdsprachen und touristischen Inhalten das Studium. Der Studiengang richtet sich insbesondere an Tourismuskaufleute, Hotelfachleute und Veranstaltungskaufleute sowie Kaufleute im Verkehrsservice. Während des Studiums ist ein Auslandsaufenthalt im Rahmen des Programms Erasmus+ möglich. Außerdem kann während des Fachschulstudiums die Fachhochschulreife erworben werden. Das Studium findet in Vollzeit statt und wird durch das Aufstiegs-BAföG finanziert.

Der erfolgreiche Abschluss des Studiums an der Fachschule für Wirtschaft – Fachrichtung Tourismus befähigt die Absolventinnen und Absolventen zur Übernahme von Verantwortung in mittleren Führungspositionen verschiedener Unternehmen.

Der Abschluss als Staatlich geprüfte Betriebswirtin / Staatlich geprüfter Betriebswirt / Bachelor Professional ermöglicht aber auch Chancen der beruflichen Weiterentwicklung in Unternehmen außerhalb der Reisebranche, wie die Erfahrungen zahlreicher Absolventinnen und Absolventen der letzten Jahre zeigen. Zu nennen sind hier insbesondere die Veranstaltungsbranche, Marketing-Unternehmen, Werbeagenturen, Softwareprovider o. Ä.

Unterrichtsfächer sind:

Berufsbegleitendes Studium

Die berufsbegleitenden Studiengänge an der Fachschule für Handelsmanagement bzw. der Fachschule Marketing/Absatzwirtschaft bilden eine innovative Möglichkeit der Weiterbildung und führen nach knapp drei Jahren zum Abschluss Bachelor Professional in Wirtschaft sowie Staatlich geprüfte*r Betriebswirt*in. Die Absolvent*innen sind hervorragend für gehobene Fach- und Führungsaufgaben geeignet, z. B. als Filialleitung, Abteilungsleitung, im Projektmanagement, Personalmanagement oder Controlling. Darüber hinaus bereiten die Abschlüsse darauf vor, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Die Fachschulen bereiten außerdem optional auf die Prüfung zum/zur Handelsfachwirt*in (IHK) sowie den kaufmännischen Teil der Fitnessfachwirt-Prüfung (IHK) vor.

Fachschule für Handelsmanageent (FAHM)

Aufbauend auf der beruflichen Ausbildung vermittelt dieses Studium betriebswirtschaftliche Kompetenzen, sodass die Studierenden lernen, komplexe Probleme zu verstehen, passende Lösungskonzepte zu entwickeln und diese erfolgreich in der Praxis umzusetzen. Dabei sind Konzepte des E-Commerce und der Online-Kommunikation integrativer Bestandteil. Durch eine Verzahnung der beiden Bildungsgänge der Anlagen A und E besteht für motivierte Auszubildende die Möglichkeit, bereits während der Ausbildung die Fachschule zu besuchen.

Die Studieninhalte decken folgende Lehrbereiche ab:

Auf die Prüfungen zu diesen Qualifikationen werden die Studierenden integrativ im Fachschulstudium vorbereitet. Auf die Prüfung der Fitnessfachwirt*innen deckt die Fachschule die kaufmännischen Inhalte ab. Die Inhalte der Bereiche Sport/Ernährung werden begleitend zur Ausbildung der Sport- und Fitnesskaufleute angeboten.

Fachschule für Marketing/Absatzwirtschaft (FAMA)

Der Schwerpunkt Marketing/Absatzwirtschaft stellt eine branchenübergreifende und praxisnahe Weiterbildung dar, in der betriebswirtschaftliche und allgemeinbildende Kompetenzen vermittelt werden. Hierzu gehört z. B. die Analyse von Absatzmärkten, die Entwicklung und Bewertung neuer Produkte sowie preispolitischer Maßnahmen, das Projektmanagement oder die Marketing-Kommunikation.

Die allgemeinen betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge werden im Schwerpunkt Absatzwirtschaft hinsichtlich marketingorientierter Aspekte vertieft. Hierzu gehören z. B. die Analyse bestehender und neuer Absatzmärkte mittels gezielter Marktforschung. Die Entwicklung und Bewertung neuer Produkte und Dienstleis-
tungen sowie preispolitischer Maßnahmen und die Auswahl geeigneter Absatzkanäle und die Absatzunterstützung durch Werbe- und Promotionskam-pagnen sind ebenso Teil des Studiums. Neben dem klassischen B2C-Marketing (Business-to-Consumer) befassen sich die Studierenden auch mit Besonderheiten des Marketings im B2B-Bereich (Industriegütermarketing), des internationalen sowie des strategischen Marketings. Aufgrund des Studienabschlusses können gehobene Fach- und Führungsaufgaben in vielfältigen Bereichen übernommen werden, wie z. B. Abteilungsleitung, Projektmanagement, Personalmanagement, Controlling.

Die Studieninhalte ähneln denen der Fachschule Handelsmanagement. Im berufsbezogenen Lernbereich ist Absatzwirtschaft das Schwerpunktfach.

Bachelor of Arts in Betriebswirtschaftslehre

Parallel zum Studium an der FAHM oder FAMA können
Interessierte den Abschluss Bachelor of Arts in Betriebswirtschaftslehre erlangen. Der Bachelorstudiengang erfolgt an der FAHM oder der FAMA in Kooperation mit der Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld und beginnt zeitgleich mit dem Fachschulstudium. So können parallel zwei Abschlüsse erreicht werden, der Bachelor Professional (Staatlich geprüfte*r Betriebswirt*in) und kurz nach Abgabe der Bachelorarbeit der Bachelor of Arts. Die Prüfungsleistungen zum Bachelor werden integrativ während des Fachschulstudiums erbracht.

Beatrix Heithorst
Ortsverband Düsseldorf IV

 

Die Fachschule für Wirtschaft am Barbara-von-Sell-Berufskolleg in Köln

Schwerpunkt Medizinische Verwaltung

In der Fachschule für Wirtschaft des Barbara-von-Sell-Berufskollegs Köln erwerben die Studierenden berufliche Kompetenzen im Berufsfeld Wirtschaft mit dem Schwerpunkt Medizinische Verwaltung. Sie vertiefen Ihre Kenntnisse aus der Erstausbildung und erweitern ihr Wissen in den Schwerpunktfächern Betriebswirtschaftslehre, Management im Gesundheitswesen und Personalwirtschaft.

Sie qualifizieren sich damit für Führungsaufgaben im mittleren Management von Gesundheitsunternehmen und erarbeiten sich damit neue berufliche Perspektiven im expandierenden Gesundheitsmarkt.

Der zusätzlich mögliche Erwerb der vollen Fachhochschulreife (FHR) befähigt die Studierenden gleichzeitig zur Aufnahme eines Studiums an einer Fachhochschule.

Mit dem Besuch der Fachschule für Wirtschaft signalisieren die Studierenden künftigen Arbeitgebern ihr Interesse an beruflicher Weiterqualifizierung und der Übernahme von Verantwortung und unterscheiden sich damit positiv von Mitbewerber(inne)n auf dem Arbeitsmarkt.

Neben den fachlichen Inhalten erwerben und vertiefen die Studierenden in der Fachschule für Wirtschaft methodische Kompetenzen. Sie lernen, wissenschaftlich zu arbeiten und ihre Arbeitsergebnisse adressatengerecht zu präsentieren. Ebenso ist Projektarbeit ein integrierter Bestandteil der Weiterbildung. Sie erweitern durch die in der Fachschule für Wirtschaft praktizierte Teamarbeit ihre soziale Kompetenz.

Durch die Erfüllung der gestellten Anforderungen können sie ihr Organisationstalent, ihre Belastbarkeit und ihr Durchhaltevermögen unter Beweis stellen und damit ihre personalen Kompetenzen weiterentwickeln.

Die Weiterbildung in der Fachschule für Wirtschaft wird am Barbara-von-Sell-Berufskolleg in Teilzeitform, also berufsbegleitend, angeboten. Die Studierenden absolvieren in der Regel 8 Semester (= 4 Jahre). Eine Verkürzung (Einstufung in das dritte Semester) ist möglich, wenn ein Test zur Lernstandsfeststellung erfolgreich absolviert wird, der jeweils zu Beginn eines Schuljahres durchgeführt wird. Ebenso kann die Studiendauer verkürzt werden, wenn man bereits einige Semester an einer Hochschule studiert hat.

Der Unterricht findet jeweils am Montag- und Mittwochabend sowie vierzehntäglich am Samstagvormittag statt.
Nach Vorbereitung durch kleinere Projektarbeiten führen die Studierenden im 5. und 6. Semester unterrichtsbegleitend zusätzlich eine große Projektarbeit durch, in der im Team eine komplexe betriebliche Handlungssituation bearbeitet wird, für die die Studierenden einen Auftraggeber aus einem Unternehmen des Gesundheitswesens gesucht haben.

Renate Hartenstein, die Schulleiterin des Barbara-von-Sell-Berufskollegs, betont: „Uns ist die Fachschule für Wirtschaft sehr wichtig, weil sie, zudem in Zeiten des Fachkräftemangels, ein wesentliches und für die Studierenden kostenfreies Angebot beruflicher Weiterbildung für engagierte junge Menschen nach der beruflichen Erstausbildung und an der Schwelle zu Führungsverantwortung anbietet. Die Fachschulen sind wesentlicher Teil der Aufgabe des Berufskollegs, jungen Menschen auf jeder Stufe ihres beruflichen Bildungsweges Anschlusschancen zu eröffnen.“

Beispielhaft seien im Folgenden zwei Äußerungen von derzeitigen Studierenden unserer Fachschule für Wirtschaft mitgeteilt.

 

Saskia Buschhaus, 5. Semester:

„Der größte Vorteil für mich ist das Lernen in Zusammenarbeit mit den Lehrern und den Mitstudierenden, durch die aktive Interaktion untereinander lässt es sich leichter lernen und Fragen können schnell und gut geklärt werden.

Durch das Angebot des Bildungsgangs der Fachschule bekomme ich die Chance, mich weiterzubilden, und es eröffnet viele weitere und neue Möglichkeiten für meinen weiteren beruflichen Werdegang.

Leider ist sehr vielen Menschen nicht bekannt, welche Möglichkeiten es im Bereich der Weiterbildung an den Fachschulen gibt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie demotivierend es sein kann, wenn man aus privaten oder anderen Gründen nicht die Chance oder Möglichkeit hat, sein Abitur zu machen, obwohl man den Wunsch hat, einen Studiengang erfolgreich absolvieren zu können.

Deshalb begrüße ich es, wenn mehr Menschen Kenntnis darüber erlangen, dass nach dem Mittleren Schulabschluss noch lange nicht Schluss in Sachen Weiterbildung ist und dass es gar nicht schwer ist, den Anmeldeprozess und den Studiengang einer Fachschule selbst zu durchlaufen, sofern man den Ehrgeiz und die Motivation dafür aufbringt. Sehr erfreulich finde ich, dass man begleitend auch die Fachhochschulreife erwerben kann.

Alles in allem sind dank der Fachschulen die Möglichkeiten für jeden engagierten Menschen unbegrenzt und es wäre schade, diese weder zu kennen noch zu nutzen. Also, auf geht‘s!“

 

Dennis Stender-Uhl, 5. Semester:

„Anders als an einer Universität oder Fachhochschule herrscht in der Fachschule eine direktere Möglichkeit zum Austausch mit den Dozenten. Dadurch kann eine individuellere Betreuung stattfinden. Der Abschluss als staatlich geprüfter Betriebswirt bzw. der Bachelor Professional in Wirtschaft ist wie der Bachelorabschluss einer Hochschule der 6. Stufe des Deutschen Qualifikationsrahmens zugeordnet, nur mit dem Unterschied, dass in der Fachschule eine persönlichere Art der Wissensweitergabe gelebt wird. Der stärkere Zusammenhalt innerhalb des Klassenverbundes lässt eine angenehmere Atmosphäre zum Lernen zu. Diese Aspekte, gepaart mit der Möglichkeit, nach der regulären Arbeitszeit die Weiterbildung zu besuchen, zeigen für mich ganz klar die Vorteile dieses Angebotes auf. Auf diese Weise kann man nicht nur dem notwendigen Gelderwerb nachgehen, sondern bleibt auch im täglichen operativen Geschäft tätig und bekommt Veränderungen der aktuellen Markt-situation ungefiltert und zeitnah mit und bleibt am Puls der Zeit. Ein wichtiges Aushängeschild für die Fachschule für Wirtschaft ist das stets engagierte Dozententeam. Die Lehre an sich steht und fällt mit der Motivation von Schülern und Lehrenden. Die bereitwillige Art der Unterstützung und der hohe Grad an Sachverständigkeit der Dozenten sind für mich ein ganz klarer Pluspunkt.

An der Fachschule für Wirtschaft ist das Fachwissen, welches dazu befähigt, im mittleren Management Führungsfunktionen zu bekleiden, nur eine Säule der vermittelten Inhalte. Man wächst auch auf emotionaler und sozialer Ebene. In der heutigen Arbeitswelt sind die sogenannten „Soft Skills“ in Personifikation von Steuerungskompetenzen genauso wichtig wie das Wissen über den aktuellen Stand der Marktsituation oder den einzuhaltenden rechtlichen Rahmen, in dem man agieren kann. Sowohl die Ansätze und Methoden zur Anregung, Unterstützung und Förderung der verschiedenen Lernprozesse als auch die Möglichkeit, in einem sehr angenehmen Lernklima studieren zu können, vereinen für mich das Beste aus beiden Welten.“

 

Noch eine Impression zum Schluss: Bei der Verabschiedung unserer Abschlussklasse des vergangenen Schuljahres im Sommer 2023, als alle Zeugnisse verteilt und die Gratulationen ausgesprochen waren und wir in Gesprächen noch einige Zeit zusammenstanden, erschien besonders eindrücklich, wie mehrere Studierende betonten, die Jahre der Fachschule hätten ihnen nicht nur Abschluss und Zeugnis vermittelt, sondern immer wieder auch Anregung und Förderung ihrer allgemeinen und persönlichen Bildungsentwicklung geben können, also jenen Impuls: nicht stehen zu bleiben, sich weiterzuentwickeln, etwas aus sich zu machen und mehr zu erreichen, als man ursprünglich für möglich hielt.

 

1 Zusammengestellt von Dr. Jan Broch

 
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Dr. Jan Broch

Ortsverband Köln V

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