Startseite Publikation DKS – Die Kaufm. Schule Ausgabe 01/23 Digitalisierung in der Arbeitswelt beginnt in der Berufsschule
„Berufsbildung 4.0 wird die Berufsbildung sein, die künftig komplementär zur Wirtschaft 4.0 die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften sichert“, so das Bundesinstitut für Berufsbildung und deren Präsident Prof. Dr. Friedrich H. Esser. Die Landesregierung hat mit dem 16. Schulrechtsänderungsgesetz im Februar 2022 den rechtlichen Rahmen geschaffen, um losgelöst von einer pandemischen Ausnahmesituation in ausgewählten Bildungsgängen und Lernfeldern bzw. Fächern eine adäquate Verknüpfung von Lernen in Präsenz und auf Distanz zu ermöglichen.
Hierzu hat der vLw schon mehrfach gefordert, dass sich eine Digitalstrategie in der beruflichen Bil-
dung u. a. an den folgenden Leitgedanken orientiert:
Diese Leitgedanken hat der vLw u. a. auf Delegiertentagen, landesweiten Arbeitstagungen und in anderen Verbandsgremien seit 2017 intensiv diskutiert und hinreichend konkretisiert.
Aus Sicht des vLw kann das Land angesichts der o. a. Vielfalt des Berufsbildungssystems nur Mindeststandards und rechtliche Rahmenbedingungen der Digitalstrategie für Berufskollegs zentral planen, vorgeben und immer wieder kritisch überprüfen.
Darüber hinaus muss das Land die Digitale Fortbildungsoffensive über den Sommer 2023 hinaus fortsetzen und stärker für die berufliche Bidlung akzentuieren.
Der vLw begrüßt die Qualifizierungsmaßnahmen von Digitalisierungsbeauftragten an Schulen, um den pädagogisch-didaktischen Prozess der Schul- und Unterrichtsentwicklung in einer digitalen Welt zu unterstützen. Verbesserungsbedürftig ist hier die bisher vorgesehene eine Wochenstunde Entlastung.
Die konkrete (Aus-)Gestaltung muss – wie nicht nur in der Pandemie erfolgreich bewiesen – größtenteils in den knapp 400 Berufskollegs vor Ort erfolgen, um die branchen-, berufs,- und/oder regionalspezifischen Besonderheiten angemessen zu berücksichtigen und so den künftigen Fachkräftebedarf zielorientiert zu sichern.
Dazu können sicherlich auch die ersten Erfahrungen aus dem nordrhein-westfälischen Schulversuch „Regionales Bildungszentrum der Berufskollegs (RBZB)“ einen wichtigen Beitrag leisten, bei denen unterschiedliche Unterrichtskombinationen von Präsenz- und Distanzlernen (oft i. S. von Blended-Learning-Formaten) in geeigneten Berufsschul- und Fachschulbildungsgängen entwickelt, umgesetzt und (zwischen-)evaluiert worden sind.
Dies wird im folgenden Beitrag anhand der Erfahrungen aus dem RBZB Düsseldorf detaillierter beschrieben.
Um konkret jetzt die Voraussetzungen für Berufsbildung 4.0 in einem angemessenen Wechsel von Präsenz- und Distanzlernphasen zu schaffen, müssen Land, Schulträger und duale Partner folgende acht Gelingensfaktoren endlich umsetzen:
Entsprechend der Devise „Vielfalt ist besser als Einfalt“ muss jetzt der Wettbewerb der Ideen in den 400 Berufskollegs gefördert werden und durch geeignete Rahmenbedingungen vom Land begleitet sowie unterstützt werden.
Diesen Prozess wird der vLw gerne in einem Masterplan Berufskollegs konkretisieren und dann mit vorantreiben.
Impressionen der vLw Landesarbeitstagung 2018 zur Digitalisierung
Hilmar von Zedlitz-Neukirch
Landesvorsitzender
Beatrix Heithorst
Vorsitzende Ausschuss Schul- und Bildungspolitik
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