„Fachkräfteoffensive – Offensive für die Berufsorientierung und die berufliche Bildung“: Werkstattgespräch der CDU-Landtagsfraktion Nordrhein-Westfalens – vLw-Expertise gefragt

Dass ausgebildete Fachkräfte, Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, rar sind, dürfte mittlerweile auch in der breiten Öffentlichkeit angekommen sein. Der Fachkräftemangel stellt nicht nur eine der größten strukturellen Herausforderungen der Wirtschaft, sondern auch zunehmend eine der größten Herausforderungen aller (übrigen) Beteiligten dar – also auch der Berufskollegs als dualer Partner. Denn die Transformationsprozesse in Wirtschaft und Arbeitswelt benötigen zwingend dual und schulisch ausgebildete Fachkräfte.

Für die CDU-Landtagsfraktion Nordrhein-Westfalen ist die Sicherung des Fachkräftebedarfs – nach eigener Aussage – eine der größten Zukunftsaufgaben. Sie wollen unser Land zum „Berufsbildungsland Nummer 1“ machen und in diesem Zuge eine „echte Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung“ herstellen – übrigens eine lang­jährige Forderung des vLw.

Zu diesem Zweck hat die CDU-Landtagsfraktion das Posi­tionspapier „Nordrhein-Westfalen zum Berufsbildungsland Nummer 1 machen“1 verabschiedet und auf dieser Grundlage Expertinnen und Experten aus Schule und Wirtschaft zu einem Gedankenaustausch eingeladen. 

Im Rahmen eines Werkstattgesprächs am 29. November 2022 im Landtag Nordrhein-Westfalen wurde diskutiert, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um die Fachkräfte­sicherung zu gewährleisten. Nach der Begrüßung mit einem Impuls von Dr. Jan Heinisch MdL, stellvertretender Vorsitzender für die Bereiche Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie Schule und Bildung, diskutierten Tanja Nackmayr, Unternehmer NRW, Claudia Schlottmann, Sprecherin für Schule und Bildung (CDU), Prof. Dr. Hans-Jörg Hennecke, Handwerk NRW, Marco Schmitz, Sprecher für Arbeit, Gesundheit und Soziales (CDU), Michael Suermann, vlbs – Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Berufskollegs in NRW e. V., sowie Hilmar von Zedlitz-Neukirch, vLw – Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen NRW e. V., zum Thema. Die Diskussionsbeiträge bezogen sich insbesondere auf Themengebiete wie z. B. die Berufs­orientierung, berufliche Bildung und darauf, duale Ausbildung zu stärken, Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten auszubauen, qualifizierte Integration in den Arbeitsmarkt zu beschleunigen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern und zu fördern. 

Hierbei wies Hilmar von Zedlitz-Neukirch insbesondere auf die große Bedeutung der Berufskollegs hin, die die Studie „Die Rolle des Berufskollegs“2 von Prof. Euler eindrucksvoll belegt. Zur Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfs müssen die Berufskollegs als Systemanbieter für berufliche Bildung von der Vorbereitung über die Ausbildung bis zur Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen gestärkt werden.

Abschließender Grundtenor war die Hoffnung darauf, dass die in den Expertenmeinungen und -expertisen dargelegten Perspektiven und Anregungen zu entschlossenem politischem Handeln und somit einer effektiven Fachkräfte­sicherung beitragen.

v. l. n. r.: Dr. Christian Untrieser (Sprecher für Wirtschaft, Energie und Landesplanung), Prof. Dr. Hans-Jörg Hennecke (Haupt­geschäftsführer Handwerk NRW), Claudia Schlottmann (Sprecherin für Schule und Bildung), Dr. Jan Volker Heinisch MdL (stellv. Fraktionsvorsitzender für die Bereiche Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie Schule und Bildung), Michael Suermann (Landesvorsitzender vlbs – Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Berufskollegs in NRW e. V.), Tanja Nackmayr (Stellv. Haupt­geschäftsführerin Unternehmer NRW), Hilmar von Zedlitz-Neukirch (Landesvorsitzender vLw – Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen NRW e. V.)

1 Quelle: „Nordrhein-Westfalen zum Berufsbildungsland Nummer 1 machen“ – Aachener Erklärung der CDU-Landtagsfraktion Nordrhein-Westfalen – Beschluss vom 25. Oktober 2022.

2 https://www.schulministerium.nrw/system/files/media/document/file/rolle_berufskolleg_bildungssystem_nrw_220524.pdf

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Jens Pätzold

Stellv. Landesvorsitzender

 

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