350 Mio. Euro für Lehren und Lernen auf Distanz

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Gestern stellte Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer ein Investitions-programm in Höhe von rund 350 Millionen Euro vor, mit dem Nordrhein-Westfalen das Lehren und Lernen mit digitalen Medien wie folgt beschleunigen will.

  • Technik (178 Mio. Euro für digitale Endgeräte für Schüler- und Lehrerschaft),
  • Pädagogik (organisatorische, pädagogische und didaktische Hilfestellungen),
  • Qualifizierung (mit breit gefächertem Angebot zur pädagogischen und techni-schen Nutzung der neuen LOGINEO-NRW-Angebote wie LMS und Messenger)

Der vLw hält das o. a. Investitionsprogramm für einen guten Schritt.

Punkte für das digitale Lernen in Berufskollegs

Am 19.05.2020 haben die fünf Lehrerverbände im DBB NRW die Landesregierung in einem gemeinsamen Positionspapier aufgefordert, das digitale Arbeiten an den Schulen in NRW rechtssicher und verantwortungsvoll zu gestalten.

Für die Berufskollegs präzisiert der vLw folgende Punkte:

  • Endgeräte und digitale Infrastruktur benötigen zuverlässigen Support

Gerade Berufskollegs mit durchschnittlich über 90 Lehrkräften und 2.000 Schülerinnen und Schülern brauchen eine verlässliche und nachhaltige Unterstützungsstruktur, d.h. :

    • vom Land für den first-level-Support 100 Stellen für Medienassistenz und
    • vom Schulträger für weiteren Support professionelle IT Dienstleister.
  • Vielfalt auch bei Lern-und Kommunikationsplattformen

Logineo NRW ist eine Lernplattform. Weil viele Berufskollegs schon andere, häufig professionelle Plattformen und Tools (z. B. Office 365 und WEBEX) nutzen, ist Vielfalt besser als Einfalt. Hier können Rahmenverträge des Landes mit professionellen Anbietern die Arbeit in den Berufskollegs vereinfachen.

  • Rechtssichere, digitale Anwendungen zentral bereitstellen

Das Land muss mit Bildungsverlagen, Hochschulen und anderen Bildungsanbietern die DSGVO‐Konformität der angebotenen Produkte absichern und günstigere Konditionen (z. B. Mengenrabatte) für Schulträger vereinbaren, um so Mehrfacharbeiten an den rund 250 öffentlichen Berufskollegs zu vermeiden.

  • Zeitressourcen für Fortbildungsoffensive und Konzepte bereitstellen

Berufskollegs mit mehr als 30 Bildungsgängen benötigen unterschiedliche Konzepte für das Lernen auf Distanz und dafür Sach- und Zeitressourcen.

  • Geeigneten dienst- und schulrechtlichen Rahmen sicherstellen

Schulrechtlich müssen die Phasen des Distanzlernens für die Schülerschaft und duale Partner bildungsgangbezogen präzisiert und eine Leistungsüberprüfung eindeutig und rechtssicher definiert werden. Dienstrechtlich müssen für die Lehrkräfte Leistungs- und Verhaltenskontrollen ausgeschlossen und der Gesundheitsschutz für die Betroffenen gesichert sein.

 

 

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