Vorschläge gegen Lehrkräftemangel belasten Lehrkräfte und schrecken Nachwuchs ab

Der vLw sieht einige Vorschläge der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz vom 27.01.2023 (vgl. www.kmk.org ) als kontraproduktiv an.

Größere Klassen und eine Erhöhung der Wochenstundenzahl belasten die Lehrkräfte zusätzlich und schrecken den künftigen Lehrkräftenachwuchs ab. Selbstlernzeiten (statt Präsenzunterricht) zur Einsparung von Lehrkräften gefährden die Unterrichtsqualität.

Der Beruf der Lehrerinnen und Lehrer muss jetzt attraktiver gestaltet werden, um mittel- und langfristig den Nachwuchs zu sichern. Dazu gehören u. a.:

  • Mehr Schulverwaltungsassistenz, um Lehrerinnen und Lehrer von außerunterrichtlichen Aufgaben zu entlasten,
  • neue qualifizierte Modelle der Lehrkräfteausbildung, wie ein duales (berufsbegleitendes) Masterstudium für das Lehramt an Berufskollegs als Ergänzung zur Regelausbildung,
  • eine Erhöhung der Studienplätze an Universitäten und Hochschulen, z. B. für Wirtschaftsinformatik (finanziert durch das Wissenschaftsministerium),
  • der Ausbau eines flankierenden Gesundheitsmanagements,
  • eine Attraktivitätssteigerung für alle Lehrkräfte durch bessere Beförderungsmöglichkeiten und für Lehrkräfte in Mangelfakulten durch Prämien.

Um den Lehrkräftemangel kurzfristig abzubauen, werden Weiterqualifizierungen für nicht eingestellte Gymnasial-Lehrkräfte (Zertifikatskurse), Vorgriffseinstellungen für Berufskollegs mit über 100% Stellenversorgung, der Ausbau der Einsatzmöglichkeiten für Lehrkräfte im Ruhestand sowie höhere Mehrarbeitsvergütungen für die bereits bestehende freiwillige Möglichkeit zur Mehrarbeit benötigt.

Diese und weitere Vorschläge hat der vLw bereits bei der Erarbeitung des im Dezember 2022 vorgestellten Handlungspakets des nordrhein-westfälischen Schulministeriums eingebracht.

Für deren Umsetzung wird der vLw in NRW weiterhin eintreten.

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