Bezirksverband Detmold trauert um Friedel Köstering

Anfang dieses Jahres ist Herr Köstering, der langjährige Vorsitzende des Bezirksverbandes Detmold und der ehemalige Pädagogische Leiter der Schulabteilung bei der Bezirksregierung in Detmold, verstorben. 

Seine Berufslaufbahn war mitgeprägt durch seine Mitgliedschaft im vLw. Die Übernahme des Vorsitzes im Bezirk Detmold von 1968 bis 1975 war mit einem Generationenwechsel und einer vorher nie da gewesenen dynamischen Phase in der Bildungspolitik verbunden. Die damalige Bildungskommission entwickelte einen Strukturplan für das gesamte Bildungswesen, der die bildungspolitische Entwicklung – einschließlich der beruflichen Bildung – bis in die heutige Zeit beeinflusste.

Herr Köstering stellte sich bewusst dieser Herausforderung und motivierte die Mitglieder des Verbandes zur Mitarbeit, indem er zu verbandspolitischen Tagungen einlud, auf denen Reformvorhaben von prominenten Referenten vorgestellt wurden. Aus diesen Tagungen entwickelten sich in seiner Vorstandstätigkeit jährliche Fort- und Weiterbildungsprogramme, die auch die didaktischen Fachebenen der Vollzeit- und Teilzeitbildungsgänge einbezogen. Er legte mit dieser Programmatik den Grundstock für spätere regierungsamtliche Fort- und Weiterbildungen des Regierungspräsidenten. Die Gesprächsforen des Verbandes in Ostwestfalen-Lippe ermöglichten den Mitgliedern deshalb schon in der frühen Phase der Bildungsreform, sich zu Gesprächspartnern der an der Reform beteiligten Gruppen in den Ortsvereinen, aber auch in Arbeits- oder in Projektgruppen zu qualifizieren.

Die Würdigung der ehrenamtlichen Leistung von Herrn Köstering über seine engeren beruflichen Tätigkeiten hinaus wäre ohne die Erwähnung des „Arbeitskreises berufliche Bildung im Regierungsbezirk Detmold“ unvollständig. In diesem Gremium arbeiten seit 1977 Schulleiterinnen und Schulleiter beruflicher Schulen, die schulfachlichen Dezernentinnen und Dezernenten, Professoren, Vertreter/-innen der Kirchen, Unternehmer/-innen, Vertreter/-innen der Handwerkskammer, der IHK und der Gewerkschaften, Kommunalpolitiker/-innen, Landtags-, Bundestags- und Europaabgeordnete, Ministerialbeamte/-beamtinnen, kurz, alle in Berufsbildungsfragen relevanten Gruppen zusammen. Diesen Arbeitskreis hat Herr Köstering mit initiiert, weil er die Notwendigkeit erkannt hatte, eine Gesprächsform über dienstliche Beziehungen hinausgehend zu schaffen, um die Weiterentwicklung beruflicher Schulen noch effizienter gestalten zu können.

Herr Köstering blieb – nach seiner Lehrertätigkeit an den kaufmännischen Schulen in Bielefeld und Lemgo –, auch nachdem er 1975 Dezernent für die kaufmännischen Schulen bei der Bezirksregierung in Detmold wurde, noch lange Zeit als Mitglied im Landesbildungsausschuss und als beratendes Mitglied des Vorstandes bis zu seiner Pensionierung 1999 dem Verband verbunden. Sein Wort galt etwas im Landesverband NRW, sein Rat war gefragt. Das war viel in einer Zeit ständigen Wandels in der Bildungspolitik und hoher Anforderungen bei der Ausübung des beruflichen Alltags während seiner Dienstzeit, zuletzt als „Pädagogischer Leiter der Schulabteilung bei der Bezirksregierung in Detmold“. 

Unser Mitgefühl gehört seiner Familie.

Dieter Plewka            Lydia Korbmacher

OStD a. D.                          Bezirksvorsitzende Detmold

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