Bildung für nachhaltige Entwicklung – 

herzlich willkommen bei der Klimakommune Saerbeck!

 

Die Klimakommune Saerbeck ist mittlerweile weltweit als Vorreiter der lokalen Energiewende bekannt. Nachhaltigkeit und Klimaschutz bestimmen hier schon seit vielen Jahren das Leitbild. Das ganzheitliche Konzept berücksichtigt nicht nur Technik, Finanzierungsaspekt, Bürgerbeteiligung, Bildungsarbeit und Infrastruktur, sondern stützt sich auf alle Bereiche. 

Im Folgenden werden die Zusammenhänge zwischen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), der Klimakommune Saerbeck und dem außerunterrichtlichen Lernstandort „Saerbecker Energiewelten“ dargestellt und gezeigt, dass sich ein Besuch der Klimakommune des Bioenergieparks und der Einrichtungen zur Bildungsarbeit nachhaltig lohnt. 

Bildung nachhaltige Entwicklung

„Mit der Vision, eine friedliche und nachhaltige Gesellschaft zu gestalten, haben die Vereinten Nationen im Herbst 2015 die globale Nachhaltigkeitsagenda verabschiedet. 17 Ziele bilden den Kern der Agenda und fassen zusammen, in welchen Bereichen nachhaltige Entwicklung gestärkt und verankert werden muss. Dazu gehören etwa nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion oder Geschlechtergerechtigkeit. Für das Erreichen dieser Ziele ist eine qualitativ hochwertige Bildung eine wichtige Grundbedingung. BNE bildet den Wertekern von Bildungsziel 4 und ist in Teilziel 4.7 näher erläutert.“ (www.bne.nrw.de) 

Im Kern soll sichergestellt werden, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben. Es besteht also die Notwendigkeit, in den didaktischen Jahresplanungen ebensolche Themen zu implementieren. Die vorrangige Kompetenz ist es dabei, Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln zu befähigen. 

Die Bedeutung der Bildung

Die Forderung nach strengeren Gesetzen, welche die Rahmenbedingungen für nachhaltige Entwicklung durchsetzen sollen, werden im politischen Kontext diskutiert und ausgehandelt. Die Weichen weiterer Entwicklungen werden in den Parlamenten und von politischen Entscheidungsträgern gestellt. Bildung soll dabei nicht für ein bestimmtes Thema instrumentalisiert werden, sondern den Menschen die Kompetenz vermitteln, ihr eigenes Umfeld selbst zu gestalten. Vorausschauendes Denken, interdisziplinäres Wissen, autonomes Handeln und die Partizipation an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen sind dabei die entscheidenden Kompetenzen.

Nachhaltigkeit, Konsum und Klimaschutz sind die Themen, denen auch in Schulen immer mehr Bedeutung beigemessen wird. Und zwar in allen Schulformen und Bildungsgängen. Schon längst sind engagierte Schülerinnen und Schüler, Auszubildende zu einer treibenden Kraft der Zivilgesellschaft geworden. 

Die Klimakommune Saerbeck 

Bereits 2009 hat man sich im nördlichen Münsterland auf den Weg gemacht mit dem Ziel, bis 2030 klimaneutral zu sein. Und es wurde schon viel erreicht. So wird in der Gemeinde mehr Strom aus erneuerbaren Quellen gewonnen, als im Ort selbst verbraucht wird. Die Bildungseinrichtung „Saerbecker Energiewelten“ ist zertifizierter Bildungsstandort für nachhaltige Entwicklung und die Klimakommune Teil des internationalen Netzwerkes der Climate Smart Municipalities. Saerbeck versteht sich als Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien und empfängt Gäste aus aller Welt. Die nächsten Ziele, die mit Zuversicht und viel Engagement angegangen werden, sind die Verkehrs- und Wärmewende. 

Der Bioenergiepark Saerbeck

Die Zukunft der Energieversorgung hat dort begonnen, wo die Bundeswehr bis Ende 2010 Waffen und Munition eingelagert hatte: Im Januar 2011 übernahm die Gemeinde Saerbeck das ca. 90 Hektar große Gelände des ehemaligen Munitionshauptdepots Saerbeck und entwickelte aus dem Areal mit ausschließlich lokalen Investoren den Bioenergiepark (BEP Saerbeck), in dem inzwischen Wind, Sonne und Biomasse genug Strom für über 18.000 Haushalte erzeugen. 70 Millionen Euro wurden dafür insgesamt in die Hand genommen, überwiegend von lokalen Investoren. Im Jahr 2021 konnte Saerbeck so den Grundstein dafür legen, auch im Bereich der Wasserstoff-Technologie künftig eine bedeutende Rolle einzunehmen. 

Auf dem Gelände haben sich Unternehmen, Bildungseinrichtungen und weitere Nutzer angesiedelt, die die Energiewende unterstützen. Der Park versteht sich als Kompetenzzentrum für erneuerbare Energie und die Energiewende. Deshalb wird im BEP nicht nur Strom produziert, sondern z. B. auch geforscht (Fachhochschule Münster) und unterrichtet (Saerbecker Energiewelten). Ein weiterer großer Teil des Bioenergieparks steht unter Naturschutz.

Saerbecker Energiewelten (ASL)

Der BNE-zertifizierte außerschulische Lernstandort „Searbecker Energiewelten“ engagiert sich aus Überzeugung für Bildung, die auf dem Gedanken der Nachhaltigkeit basiert. Deshalb ist der außerschulische Lernstandort ein wesentlicher Teil der Klimakommune Saerbeck und somit auch des Bioenergieparks, denn die Energiewende ist ein Generationenprojekt. Im Lern­standort können Schüler experimentieren und lernen, wie vielfältig die Aspekte des Klimaschutzes, der Energie und der Nachhaltigkeit sind. Die Bildungsbausteine des Lernstandortes sind auf die verschiedenen Altersstufen und Lehrpläne abgestimmt, lassen sich gut in Unterrichtsreihen integrieren und bieten Lernerfahrungen aus erster Hand – vom Bau einer Mini-Biogas-Anlage bis zu Experimenten rund um Sonnen- und Windenergien. Die Bildungsmodule werden von über STELLA ausgeschriebenen stundenweise abgeordneten Kolleginnen und Kollegen aus der Primarstufe, Sek. I und Sek. II und von Umweltpädagogen entwickelt und begleitet.

Übergeordnete Kategorien der bereits etablierten Module unterschiedlicher Niveaustufen sind unter anderem: 

  • Abfall und Recycling
  • Energien der Zukunft
  • Energiespeicher
  • Treibhausgas & Klimawandel
  • Mobilität

Der etablierte und vielfach gelobte Bereich der Bildungsarbeit bis zur Klasse 10 wird zukünftig durch Angebote im Bereich der Sekundarstufe II und der Erwachsenenbildung erweitert. Der politische Diskurs rund um Klima, Konsum und nachhaltige Entwicklung bekommt dabei neue Schwerpunkte. 

Durch originelle Begegnungen mit Phänomenen aus Natur und Technik und Einblicke in Unternehmen werden Schülerinnen und Schüler inspiriert, sich für einen nachhaltigen Lebensstil zu entscheiden. Sie erfahren, dass jede ihrer Handlungen Klima und Umwelt beeinflusst. Durch die handelnde Auseinandersetzung mit den Themen erlebt sich jeder Schüler und jede Schülerin als Akteur. Zu diesen Themen gehören praktische Dinge, die jeder im Alltag umsetzen kann, aber auch fortschrittliche technische Lösungen, die in den Händen von Regierungen und Unternehmen liegen.

Die Klimakommune lässt sich gerne in die Karten schauen, um mit den Projekten Mut zu machen und Anstöße zu geben, selbst in Sachen Klimaschutz aktiv zu werden. Deshalb gehören Führungen durch die Klimakommune zum Kern der Aktivitäten und sind wichtiger Teil der Bildungs- und Transferarbeit. Inzwischen haben sich über 100.000 Menschen aus aller Welt in Saerbeck Anregungen geholt: Besuchergruppen aus ganz Deutschland waren ebenso zu Gast wie etwa Delegationen aus den USA, Japan oder Jordanien. 

Schauen Sie hinter die Kulissen der Klimakommune. Besichtigen Sie den Bioenergiepark und erhalten Sie Einblicke in Arbeitsweise und Möglichkeiten des BNE-zertifizierten Lernstandortes. 

Der vlw bietet im 2. Schulhalbjahr zwei erste Fortbildungen dazu an. Zu den Inhalten der Fortbildungen zählen u. a.:

  • Vorstellung des Konzeptes Klimakommune Saerbeck
  • Besichtigung des Bioenergieparks
  • Vorstellung der Bildungseinrichtungen Saerbecker Energiewelten und der Forschungsprojekte der Fachhochschule Münster am Standort Saerbeck

Bereits geplante Termine der Fortbildungen sind der 24.05.2022 und der 13.06.2022.

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Udo Hülsmann

Ortsverband Münster II

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