Ausschuss Lehrerausbildung

Gastvortrag bei den Berufspädagogen der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg: Die mediale Darstellung des Lehrerberufs in Filmen

 

Manches kommt unverhofft, so auch die Anfrage von Frau Dr. Heike Jahncke von der Universität Oldenburg hinsichtlich eines möglichen Gastvortrages.

In ihrer Vorlesungsreihe ging es im Grundsatz um die mediale Darstellung des Lehrerberufes in Filmen. Aufgabe für die Studierenden war es, das medial transportierte stereotype Lehrer(innen)bild zu untersuchen und die dargestellten erforderlichen Lehrer(innen)kompetenzen zu analysieren.

Im Rahmen der erforderlichen Lehrer(innen)kompetenzen kamen wir dann als Praktiker ins Spiel, wobei man sagen muss, dass auch die Studierenden bereits über das Praxissemester Erfahrung aus den Schulen mitbrachten. Zunächst einmal: Wer sind „wir?“ „Wir“ sind: Dagmar Ammann, Lehrerin am Berufskolleg Simmerath/Stolberg und Personalrätin im Bezirkspersonalrat Köln, und Elvira Pürling, ehemalige Schulleiterin des Berufskollegs Kaufmännische Schulen des Kreises Düren. Diese Kombination war uns für den Vortrag insofern wichtig, als wir die Thematik für die Studierenden von mehreren Seiten beleuchten wollten.

Zwei uns als Gäste betreffende Leitfragen während der Vorlesungsreihe waren:

„Wie verändert sich das Berufsbild der Lehrkraft? Wie muss es sich verändern?“ und

„Welchen Einfluss nehmen die verschiedenen Entwicklungen konkret auf den Lehrer(innen)beruf?“

Konkret hieß das für uns, zu reflektieren, wie sich der Lehrer(innen)beruf über die Jahre verändert hat, welche Kompetenzen von einer Lehrkraft gefordert werden und was sich – auch im Hinblick auf die Digitalisierung – verändert. Lehrkräfte unterrichten, erziehen, beraten, beurteilen, beaufsichtigen und betreuen – das ist nichts Neues. Darüber hinaus wirken sie an der Gestaltung und Organisation des Schullebens mit und an der Fortentwicklung der Qualität schulischer Arbeit. So steht es im Gesetz.

Was macht uns aber zu guten Lehrkräften? Hier können viele Punkte genannt werden, z. B. eine stabile Persönlichkeit, Professionalität, pädagogische Fähigkeiten, Fachwissen, Fach- und Methodenkompetenz.

Neben der Frage nach den Grenzen der Demokratie im
Klassenzimmer und ob wir immer noch „gute“ Lehrkräfte sind, wenn wir ein „mangelhaft“ vergeben, lag ein wichtiger Fokus auf der Veränderung der Kompetenzen durch die Digitalisierung. Kernfrage war: „Transformiert die Digitalisierung die Rolle der Lehrkraft?“

Ohne Zweifel verändert die Digitalisierung die Anforderungen an die gesellschaftliche Teilhabe, die Anforderungen im Beruf und damit auch die Anforderungen an Schule und Lernen. Wir nehmen bereits eine Veränderung der Lernumgebung, der Unterrichtsformate, der Lernprodukte und Lernprozesse war. Vereinzelt findet auch schon eine Veränderung der Prüfungsformate statt. Das hat wiederum Einfluss auf die Rolle der Lehrkräfte und auf die Kompetenzen der Lehrkräfte.

Nehmen wir die Stichworte Rollenklarheit und Rollenoffenheit, so steht die Forderung im Raum, dass wir uns vom Althergebrachten lösen und Entwicklungen mitgehen. Die Kultur des Lernens verändert sich. Eine Chance liegt sicherlich darin, Prozesse hier aktiv mitzugestalten. Und hier geht es nicht nur um die Unterrichtsgestaltung, sondern auch um die Entlastung von Routineaufgaben.

Ein wichtiger Punkt bei aller Begeisterung für neue Möglichkeiten ist sicherlich auch, dass neue Wege auch rechtlich abgesichert sind bzw. ein vernünftiger Umgang mit den eigenen Ressourcen stattfindet.

Insgesamt war dies für uns zwei Gastvortragende ein interessanter Termin. Bereits während der Vorbereitung haben wir lange über den ein oder anderen Punkt diskutiert, Aspekte reflektiert. Schon allein deshalb danken wir Frau Dr. Heike Jahncke für die Einladung und hoffen, dass so, wie bei uns, Denkprozesse durch die Vorbereitung angestoßen wurden, wir unsererseits auch Denkanstöße an die Studierenden weitergeben konnten.

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Dagmar Ammann

Ausschuss Lehrerausbildung

und

Elvira Pürling

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