Ihr Interesse – unser Auftrag:

Rückblick auf vier Jahre Verbands- und Personalratsarbeit

Wie wichtig Verbands- und Personalratsarbeit für jede bzw. jeden Einzelnen im Berufskolleg ist, haben gerade die letzten vier Jahre nachhaltig bewiesen. Nach dem letzten Delegiertentag begannen für uns alle im schulischen, gesellschaftlichen und privaten Umfeld enorme Herausforderungen, die durch die Folgen der weltweiten Corona-Pandemie ab März 2020, durch die des am 24. Februar 2022 begonnenen russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und durch die des am 7. Oktober 2023 begangenen Überfalls auf Israel ausgelöst wurden.

1 Erfolgreiche Personalratswahl 2020

Bedingt durch die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Schulschließlungen sowie schrittweisen Öffnungen wurden die Personalratsahlen in den Herbst 2020 verlegt, bei der vLw und vlbs mit der Maxime „Liste 1 – erste Wahl am Berufskolleg“ in die Personalratswahlen im Herbst 2020 einstiegen.

Durch Ihr Vertrauen wurden vLw und vlbs auch 2020 für die Vertretung Ihrer Interessen und die Weiterführung unserer bisherigen Arbeit wieder gestärkt und konnten – bei ansonsten konstanten Sitzzahlen – in Arnsberg, Düsseldorf und Münster ein bzw. zwei Sitze dazugewinnen sowie die 2/3 Mehrheiten in allen Personalräten erhalten. Diese deutlichen Mehrheiten nutzen allen Kolleginnen und Kollegen – gerade bei ihrer Interessenvertretung.

Deswegen appelliert der vLw an Sie:

Geben Sie Ihre Stimme bei der nächsten Personalratswahl bis zum 13.06.2024 ab, um Sie und die Personalräte zu stärken – und die 2020 auf landesweit auf 43 % gesunkene Wahlbeteiligung zu verbessern.

2 Deutliche Einkommensverbesserungen – aber noch mehr Gerechtigkeit erforderlich

Die Tarifverhandlungen gestalteten sich sowohl 2021 als auch 2023 äußerst schwierig. Hierbei war insbesondere die Einkommensrunde 2023 durch eine Vielzahl gerade auch digitaler Aktivitäten in den sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und X geprägt, die sicherlich einen wichtigen Beitrag geleistet haben.

In beiden Einkommensrunden wurden neben steuer- und abgabenfreien Sonderzahlungen in Höhe von 1.300,00 € (Corona-Prämie in 2021) bzw. 3.000 € (Inflationsausgleich ab 2023) lineare Erhöhungen um 2,8 % (2021) bzw. 5,5 % plus Sockelbeitrag von 200 € (2023) erzielt sowie eine inhaltsgleiche Übertragung auf die Beamtinnen und Beamten sowie 2023 anteilig auf die Versorgungsempfängerinnen und -empfänger erreicht. Dies entspricht insbesondere in der Einkommensrunde 2023 einer Verbesserung von über 8 % sowie von fast 16 % für die unteren Einkommensgruppen im öffentlichen Dienst.

Der vLw dankt den knapp 1.000 Mitgliedern sowie den Organisatoren, die sich u.a. bei den Großdemonstrationen am 25.11.2021 und am 05.12.2023 sowie bei über 40 Mahnwachen und weiteren Protestaktionen in beiden Einkommensrunden engagiert haben.

Der vLw erwartet, dass jetzt die in Aussicht gestellte Nachverhandlung und Nachbesserung beim Thema Eingruppierung von Lehrkräften folgt. Hierbei ist besonders zu betonen, dass sich unsere tarifbeschäftigten und beamteten Kolleginnen und Kollegen nicht spalten lassen, sondern gemeinsam dieses Ergebnis erst bewirkt haben.

3 Bildungspolitische Erfolge: 750 zusätzliche Stellen für Berufskollegs und mehr

Nachdem bereits die schwarz-gelbe Landesregierung von 2017 bis 2022 mit ihrer Agenda auf die Stärkung der beruflichen Bildung gesetzt hat, freut sich der vLw, dass schon die schwarz-gelbe Landesregierung viele Forderungen des vLw zur Agenda erfüllt hat und die schwarz-grüne Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung als Ziel formuliert hat.

-750 neue Stellen für Berufskollegs, u. a. über 550 neue Stellen nach Anpassung der Schüler-Lehrer-Relation für Wirtschaftsgymnasien und über 80 neue Stellen für Schulverwaltungsassistenz (2022)

-Übertragung in NRW des Abschlusses „Bachelor professional“ für Fachschulen (2021)

-Gezielte Begleitung und Unterstützung während der Corona-Pandemie (exklusiver Sonderweg der Berufskollegs mit mehr Freiheiten während der Pandemie bis 2022)

-Erhöhung der Fortbildungsbudgets im Rahmen des Digitalpakts (2022 und 2023)

-Ausbau des dualen Masters (2022)

-Erweiterung des Angebots an Zertifikatskursen speziell für Berufskollegs

Die Agenda zur Stärkung der beruflichen Bildung hat für die Erweiterung der Ressourcen hierzu einen guten Grundstein gelegt.

Die intensive Kooperation mit dem vlbs sowie unserem Dienstherrn, der Politik, den Kammervereinigungen wie IHK NRW und dem WHKT hat dazu beigetragen, dieses Fundament zu nutzen und gemeinsam darauf aufzubauen. Zu den weiteren Partnern gehören u. a. das Bündnis für ökonomische Bildung, das Netzwerk „#sicherimDienst“, die evangelischen Kirche sowie der Verband katholischer Religionslehrerinnen und -lehrer (VKR).

4 Erfolge als Ergebnis gemeinschaftlicher Anstrengungen

Für den vLw bilden die Delegiertentagsbeschlüsse die bildungs- und gewerkschaftspolitischen Leitplanken für das Handeln des Vorstands – teilweise auch über längere Zeiträume hinweg. Deshalb ist geduldiges und konstruktives Agieren wesentlicher Bestandteil verbandlichen Handelns. Ohne den vLw wären viele der genannten Veränderungen kaum initiiert bzw. auf den Weg gebracht oder umgesetzt worden.

Unter dem Dach von dbb, BvLB und NRWL, aber auch dank vieler Gespräche mit Bildungspartnern sowie Stellungnahmen in gemeinschaftlicher Anstrengung konnten weiterhin viele Leitanträge des Delegiertentages 2020 ganz oder teilweise erreicht werden:

-Abschaffung der Kostendämpfungspauschale für alle Beihilfeberechtigten (2021)

Umsetzung der amtsangemessenen Alimentation mit Erhöhung der Orts- und Familienzuschläge im Dezember 2022 nach den erfolgreichen von dbb und vLw unterstützten Widerspruchsverfahren wegen einer zu niedrigen Alimentation

Digitalpakt und die damit verbundene Ausstattung aller Lehrkräfte mit digitalen Endgeräten.

-Weitere Erhöhung des Budgets für den Arbeits- und Gesundheitsschutz auf derzeit ca. 12,5 Mio. €.

Wie auch ansonsten tragen aber erst viele kleine Schritte und unterschiedliche Mosaiksteine zu einem Gesamtbild bei, das sich für viele unserer Mitglieder positiv auswirkt bzw. ausgewirkt hat. Der vLw dankt allen Kolleginnen und Kollegen, ohne die diese Arbeit nicht möglich wäre, stellvertretend sei hier unser Team in der Geschäftsstelle genannt.

5 Partizipation und Engagement

Den digitalen Transformationsprozess nimmt der vLw als Auftrag, sich selbst als Vorreiter bei neuen Entwicklungen zu fordern.

So konnte nicht nur die Homepage aktualisiert und mit der neuen vLwApp verknüpft werden, sondern auch weitere soziale Kanäle wie z. B. LinkedIn sind in den letzten vier Jahren sukzessive für Verbreitung von Verbandsinformationen genutzt worden.

Die „Arbeitsgruppe Analoges und Digitales“ arbeitet seit zwei Jahren unter der Federführung von Jens Pätzold, Dr. Jan Broch und Hans-Gerd van der Giet an einer redaktionellen und technischen Abstimmung der unterschiedlichen „social media“-Kanäle und analogen Medien.

Eine zweite Arbeitsgruppe „Mitgliederbetreuung“ hat unter der Leitung von Miriam Rothausen in enger Abstimmung mit den Bezirksvorsitzenden Aktivitäten zur Mitgliederbindung und -werbung initiiert und erste Formate in einzelnen Bezirken umgesetzt.

Eine dritte Arbeitsgruppe „Delegiertentag“ hat den Jubiläumsdelegiertentag 2022 und den Delegiertentag 2024 unter Federführung von Christine Tharra vorbereitet und attraktiv gestaltet.

Das beeindruckende, halbjährlich erscheinende Fortbildungsangebot sowie Fachtagungen, Bewerbungstrainings und weitere Formate, wie z. B. 2022 und 2024 auf der Bildungsmesse didacta, zeigen die Vielfalt und Breite des ehrenamtlichen Engagements unserer Ausschüsse, Arbeitskreise und der Geschäftsführung.

Dies wollen wir zusammen auch künftig für Sie fortführen – gerne laden wir alle Mitglieder ein, sich aktiv über ihre Ortsverbände an dem Umsetzungsprozess zu beteiligen und sich mit ihren Meinungen sowie Engagement einzubringen.

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Hilmar von Zedlitz-Neukirch

Landesvorsitzender

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